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Gastrocnemius, M. – zweiköpfiger Wadenmuskel

Der zweiköpfige Wadenmuskel ist Bestandteil des Musculus trizeps surae.

Zwillingswadenmuskel von hinten

 

Bild: Die Beiden Köpfe des M. Gastrocnemius (Zwillingswadenmuskel) sind dargestellt:

  • 1a, medialer Kopf (innen)
  • 1b, lateraler Kopf (außen)
  • 2 Achillessehne

Zweiköpfiger Wadenmuskel – Zwillingswadenmuskel:

Der M. Gastrocnemius (zweiköpfiger Wadenmuskel) gehört zur hinteren Gruppe der oberflächlichen Schicht der Unterschenkelmuskulatur. Er prägt das Äußere der Wade maßgeblich. Bei schlanken Menschen sind die Köpfe des M. Gastrocnemius im Zehenspitzenstand deutlich an der Hautoberfläche zu erkennen.

Der M. Gastrocnemius und der M. soleus werden zusammengefasst als M. triceps surae (dreiköpfiger Unterschenkelmuskel) bezeichnet.

  • Funktion: Der M. gastrocnemius beugt kraftvoll den Fuß und kann diesen nach außen drehen. Dennoch ist er nur ein Hilfsmuskel dessen Funktionen komplett von anderen Muskeln ersetzt werden können. Der wichtigere Fußbeuger ist der tiefer liegende Musculus soleus. Weiterhin kann er im Kniegelenk etwas beugen.
  • Ursprung: seitlicher Kopf: Oberschenkelknochen körperfern und der seitliche Kondyle – mittlerer Kopf: mittlere Kondyle des Oberschenkelknochens
  • Ansatz: Der Zwillingswadenmuskel setzt mit der Sehne des Musculus Soleus als Achillessehne (2) am Fersenbein (Calcaneus) an.
  • Varianten: Unter anderem kann der äußere Kopf des M. gastrocnemius komplett fehlen
  • Innervation: Muskeläste des N. fibularis profundus
  • Durchblutung: die arterielle Versorgung erfolgt über 2 Muskeläste, welche aus der A. poplitea kommen und in die jeweiligen Köpfe des Muskels ziehen.

Stellenwert des M. Gastrocnemius in der Plastischen Chirurgie

In der Plastischen Chirurgie hat der M. Gastrocnemius zweierlei Bedeutung. Zum Einen kann er zur Defektdeckung bei Defekten im Bereich des Knies Verwendung finden. Zum Anderen kann er bei zu groß angelegten Waden (Hypertrophie der Wadenmuskulatur) im Sinne einer Wadenverkleinerung entfernt werden, ohne eine nennenswerte funktionelle Einschränkungen zur Folge zu haben. Bei sehr klein angelegten Waden (Hypotrophie der Wadenmuskeln) besteht die Möglichkeit einer Wadenvergrößerung mittels Wadenimplantat. Dieses wird bei dem Eingriff zwischen den M. Gastrocnemius und der ihn bedeckenden Unterschenkelfaszie implantiert. Weitere allgemeine Infos finden Sie im Abschnitt Wadenkorrektur.

Bild unten: Die Köpfe des M. gastrocnemius sind hier durchtrennt.

  • 4, M. gastrocnemius
  • 5, M. soleus
  • 6, M. plantaris
  • 13, Fersenbein (Calcaneus)
  • 14, Achillessehne
  • 15, Köpfchen des Wadenbeins
  • 16, Äußere Kondyle des Oberschenkelknochens
  • 17, Innere Kondyle

 

M. gastrocnemius abgetrennt

Literatur

  • Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
  • Anatomie des Menschen – Rohen / Yokochi – Schattauer – 2 Bände – 1984
  • Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
  • Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
  • Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger