Die Mm. interossei sind kurze Handmuskeln des Handtellers. Es gibt 4 zweiköpfige Musculi interossei palmares (Nr. 11; a, und b, für die Muskelbäuche c, für den Sehnenansatz) und 3 einköpfige Musculi interossei dorsales (Nr. 10; a, ist der Muskelbauch, b, der Sehnenansatz) auf der Streckseite der Hand. Auf den Abbildungen ist i, ein Teil der Strecksehne des 3. Fingers, h,der 1. Mittelhandknochen
Da die Mm. interossei vom Nervus ulnaris (Ramus profundus= tiefer Ast) versorgt werden, ist deren Funktion bei Läsionen des Nervus ulnaris (Sulcus ulnaris Syndrom, Loge de Guyon Syndrom) durch eine Verkümmerung Eingeschränkt bis aufgehoben. Betroffene können die Finger nicht mehr adäquat spreizen und kreuzen.Besonders sollte man auch bei kleinen aber tieferen Handveletzungen (Stich mit Messer oder Nagel) die Funktion der Zwischenknochenmuskeln überpüfen um eine Schädigung des tiefen Astes des N. ulnaris auszuschließen.
10, Musculi interossei palmares – beugeseitige Zwischenknochenmuskeln
- Funktion der Musculi interossei palmares: Beugung des Zeige-, Ring- und Kleinfingers (Finger 2,4,5) im Grundgelenk; Streckung in den Mittel- und Endgelenken; schließen die gespreizten Finger
- Ursprung: Mittelhandknochen II, IV, V
- Ansatz: Dorsalaponeurosen der Finger 2,4,5
- Innervation: tiefer Ellennerv-Ast
11, M. interossei dorsales – streckseitige Zwischenknochenmuskeln
- Funktion der M. interossei dorsales: Beugung in den Finger-Grundgelenken 2-4; Streckung in den Mittel- und Endgelenken
- Ursprung: Mittelhandknochen 2-5
- Ansatz: Dorsalaponeurosen der Finger 2,3,4
- Innervation: tiefer Ellennerv-Ast
Literatur
- Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
- Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
- Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
- Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger