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Atemhilfsmuskulatur

Muskelregionen

Bedeutung und Funktion der Atemhilfsmuskeln

Atemhilfsmuskeln des Menschen

Atemhilfsmuskulatur des Menschen

 

Übersicht der Atemhilfsmuskeln

Die Atemhilfsmuskeln sind gewissermaßen die Assistenten des Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskulatur (Interkostalmuskulatur), welche den Hauptanteil der Atmungsarbeit leisten. Die Atemhilfsmuskulatur gehört folgenden Gruppen an. Die Muskeln werden unter den entsprechenden Links näher beschrieben.

  • Bauchmuskeln
    • 1, gerader Bauchmuskel
    • 2, äußerer schräger Bauchmuskel
    • 3, innerer Schräger Bauchmuskel
    • 4, quere Bauchmuskulatur
  • Brustkorbmuskeln – Rumpfmuskeln
    • 5, M. transversus thoracis – querer Brustkorbmuskel
    • 6, Mm. subcostales – Unterrippenmuskeln
  • Brustmuskulatur
    • 7, M. pectoralis major – großer Brustmuskel
    • 8, M. pectoralis minor – kleiner Brustmuskel
  • Halsmuskeln
    • 9, M. sternocleidomastoideus – Kopfnicker
    • 10, Skalenusmuskeln – Mm. scaleni
  • Schultergürtel-Muskeln
    • 11, M. serratus anterior – vorderer Sägemuskel
  • Schultermuskulatur
    • 12, M. latissimus dorsi – großer Rückenmuskel
  • Rückenmuskeln ventralen Ursprungs
    • 13, M. serratus posterior superior – hinterer oberer Sägemuskel
    • 14, M. serratus posterior inferior – hinterer unterer Sägemuskel

Unterteilung nach Ein- und Ausatmung

Die Atemhilfsmuskulatur kann inspiratorische und expiratorische Muskeln eingeteilt werden. Die Ersteren ist wirksam beim Einatmen, die Letzteren bei der Ausatmung:

Einatmung – inspiratorische Atemhilfsmuskulatur:

  • Musculus scalenus
  • Rippenheber-Muskel = Musculus levator costarum
  • Sägemuskeln = Musculus serratus
    • hinterer oberer Sägemuskel = Musculus serratus posterior superior
    • hinterer unterer Sägemuskel = M. serratus posterior inferior
    • vorderer Sägemuskel = Musculus serratus anterior
  • Kopfnicker / Kopfwender = Musculus sternocleidomastoideus
  • großer und kleiner Brustmuskel:
    • Musculus pectoralis minor (kleiner) und major (großer)

Ausatmung – exspiratorische Atemhilfsmuskeln:

  • Bauchmuskulatur
  • M. subcostalis – Unterrippenmuskel
  • horizontaler Brustkorbmuskel = Musculus transversus thoracis
  • großer Rückenmuskel = Musculus latissimus dorsi (im Volksmund auch Hustenmuskel oder Arskratzerle genannt)

Funktion

Das Zwerchfell ist der zwar der bedeutendste Atemmuskel, jedoch ist gerade bei stärkerer Atmung die Atemhilfsmuskulatur von entscheidender Bedeutung. Diese ist überwiegend an knöchernen Strukturen des Rumpfes fixiert und ermöglicht somit eine deutliche Vergrößerung des Brustraumes bei der Einatmung (Inspiration) und einen rascheren Ausstrom der Luft bei der Ausatmung (Exspiration).

Bedeutung der Atemhilfsmuskulatur bei Lungenerkrankungen

Dass die Atemhilfsmuskulatur insbesondere bei Belastungen eingesetzt wird, sieht man nicht nur beim Sport, sondern auch bei verschiedenen Erkrankungen, die zu einer vermehrten Atemarbeit führen. Ist die Atmung beim Lungenödem (Wasseransammlung in der Lunge z.B. bei Herzerkrankungen), Lungenfibrosen (Vernarbung des Lungengewebes) beim Asthmaanfall u.v.a. Erkrankungen erschwert, so ist der Einsatz der Atemhilfsmuskeln leicht zu erkennen. Die Arme werden instinktiv festgestellt (Abstützen am Stuhl) um Oberarmknochen und Brustkorb zu stabilisieren. Die Patienten sitzen kerzengerade. Auf diese Weise können selbst der Musculus latissimus dorsi (großer Rückenmuskel), daher auch Hustenmuskel genannt, und die Brustmuskulatur optimal zur Atemunterstützung eingesetzt werden.

Literatur

  • Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
  • Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
  • Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
  • Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger