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Glutaeus maximus, M. – großer Gesäßmuskel

M. glutaeus maximus von hinten

Der M. glutaeus maximus, wird zu Deutsch großer Gesäßmuskel genannt. Er ist der kräftigste aller Gesäßmuskeln und zählt zur Gruppe der äußeren Hüftmuskulatur. Auf der Abbildung finden Sie den M. glutaeus maximus (Nr. 1) an der Gesäßoberfläche. Der große Gesäßmuskel prägt mit seiner Fülle durch seine oberflächliche Lage die Gesäßform maßgeblich. Infos zu weiteren Muskeln des Gesäßes unter Gesäßmuskeln.

  • Funktion: Der M. glutaeus maximus ist ein kräftiger Hüftgelenksstrecker. Weitere Funktionen: Auswärtsdrehung im Hüftgelenk; stabilisiert das Becken bei feststehendem Oberschenkel;
  • Ursprung: Darmbeinschaufeln (Ala ossis ilii), Kreuzbein (Os sacrum) und Steißbein (Os coccygis); Fascia thoracolumbalis, Ligamentum sacrotuberale
  • Ansatz: Fascia lata, Tractus iliotibialis, Septum intermuskulare femoris lateralis, Tuberositas glutealis
  • Innervation: N. glutaeus inferior; L5 S1,2

In der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie wird der große Gesäßmuskel insbesondere zur Defektdeckung bei Dekubitalgeschwülsten (Dekubitus) des Kreuzbeins zur Defektdeckung verwendet. Dieses erfolgt in der Regel durch eine gestielte Lappenplastik. Das heißt der M. glutaeus maximus wird in den Defekt rotiert ohne seine Gefäßversorgung zu kappen.

In der plastisch-kosmetischen Chirurgie hat der M. glutaeus maximus eine wichtige Bedeutung bei der Gesäßvergrößerung mittels Poimplantaten. Bei Patienten, die unter einem extrem flachen Gesäß leiden lässt sich dieses mit Hilfe der Silikon-Gesäßimplantate formen. Während sich bei der Busenvergrößerung im wesentlichen eine Brustimplantat-Lage unter und über dem Brustmuskel unterscheiden lässt, sind bei der Glutäusaugmentation 3 verschiedene Lagen möglich.

  • Auf dem Gesäßmuskel
  • Unter dem Gesäßmuskel
  • Im M. glutaeus maximus = intramuskuläre Implantat-Lage: Diese ist möglich wegen einer dicke des Muskels von über 4 cm bei sehr unterentwickelter Muskulaltur.
Auch beim Brazilian buttock lift spielt der Muskel eine bedeutende Rolle, da er u.a. als Emfängerstelle für das transplantierte Eigenfett gilt. Durch seine gute Durchblutung gewärleistet der Glutäusmuskel ein hervorragendes Transplantationslager.

Literatur

  • Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
  • Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
  • Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
  • Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger