Muskelregionen
- Adduktoren, M. adductor
- Armmuskulatur
- Atemhilfsmuskulatur
- Atemmuskulatur
- Augenmuskeln
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- Gesichtsmuskeln
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- Oberarmmuskeln
- Oberschenkelmuskulatur
- Rückenmuskulatur
- Rumpfmuskulatur
- Schultergürtel
- Schultermuskulatur
- Unterarmmuskulatur
- Unterschenkelmuskulatur
- Wadenmuskulatur
- Einteilung der Gesichtsmuskeln
- Gesichtsmuskeln bilden ein komplexes Geflecht.
Auf dieser Seite bekommen Sie einen Einblick in die Anatomie der Gesichtsmuskeln. Wenn Sie sich näher für Ursprung, Ansatz und Innervation interessieren klicken Sie auf Gesichtsmuskulatur-Details.
Bild: Die Beschreibungen zur mimischen Muskulatur finden Sie im Text. Das Platysma (c) und die Kaumuskeln M. temporalis (a) und M. masseter (b) werden in den entsprschenden Beiträgen beschrieben.
Die Gesichtsmuskeln bilden ein komplexes Geflecht.
Gerade in der Faltenbehandlung mit Btx ist die genaue Kenntnis der Anatomie der Gesichtsmuskeln unabdingbar.
Die Gesichtsmuskeln setzen über ein Fasersystem welches kurz SMAS (superfizielles muskuloaponeurotisches System) genannt wird an der Haut an und ermöglichen somit unsere komplexe Mimik. Dieses SMAS hat eine besondere Bedeutung innerhalb eines Facelifting, da die Zugkraft mehr auf diesem SMAS lasten sollte, als auf der Haut um ein haltbares und natürliches Ergebnis zu erreichen. Wie unten dargestellt, hat jeder Muskel eine Funktion (manchmal rudimentär), jedoch ist bei jeder Gesichtsbewegung eine Vielzahl von Gesichtsmuskeln beteiligt. Durch eine Überaktivität bestimmter Gesichtsmuskeln können mimische Falten schon früh entstehen und das Gesicht älter wirken lassen.
Gesichtsmuskeln der Lidregion
- 1, Musculus orbicularis oculi – Schließmuskel der Augenlider: schließt die Lider; bewegt die Augenbraue und ist der Muskel, dem die Krähenfüße und die Unterlidfalten zugeschrieben werden können. >> Bei der Oberlidstraffung und Unterlidkorrektur wird meist ein spindelförmiges Stück dieses Gesichtsmuskels entfernt.
- 2, M. depressor supercilii – Augenbrauensenker: Zieht die Haut der Glabella und des Nasenrückens gegeneinander. Er ist Verursacher der Querfalte an der Nasenwurzel.
- 3, M. corrugator supercilii – schmaler Augenbrauenrunzler: Der schmale Augenbrauenrunzler liegt unter dem Augenbrauensenker. Dieser Gesichtsmuskel ist zuständig für den zornigen Blick und verursacht die Zornesfalten.
Mundöffnung – Gesichtsmuskeln der Mundspalte
- 4, M. orbicularis oris – Mundschließmuskel, Mundringmuskel: Verengt und schließt die Mund; formt Kußmund bzw. Spitzmund. Die Mundfalten, Lippenfalten bzw. Raucherfalten um die Lippen herum entstehen durch diesen Muskel.
- 5, M. buccinator (auch buccalis) – Backenmuskel, Trompetermuskel: Die Synonyme Backenblaser, Saugmuskel, und Trompetermuskel beschreiben seine Funktion treffend.
- 6, M. depressor labii inferiores – Niederzieher der Unterlippe: zieht die Unterlippe nach seitlich unten >> Bei der Kinnvergrößerung wird das Kinnimplantat unter diesen Gesichtsmuskel gelegt.
- 7, M. depressor anguli oris – Herabzieher des Mundewinkels: Herabziehen der Unterlippe
- 8, M. transversus menti – querverlaufender Kinnmuskel: Nur hin und wieder angelegt.Runzeln die Haut des Kinns
- 9, M. risorius – Lachmuskel: Er macht trotz seines Namens nur ein Teil, der beim Lachen involvierten Gesichtsmuskulatur aus. Er zieht die Mundwinkel zur Seite und bildet das ‚Lachgrübchen‘.
- 10, M. mentalis – Kinnmuskel – Heber des Kinns: Verursacher des Kinngrübchens und der Kinnfalten (im Alter). Den ‚Flunsch‘ der Kinder ist sein Zusammenspiel mit dem Mundringmuskel.
- 11, M. levator anguli oris – Heber des Mundwinkels: zieht den Mundwinkel nach oben
- 12, M. levator labii superioris – Heber der Oberlippe: zieht Oberlippe nach oben
- 13, M. levator labii superioris alaeque nasi – Heber der Oberlippe und des Nasenflügels: zieht den Nasenflügel und die Oberlippe aufwärts
- 14, M. zygomaticus major – großer Jochbeinmuskel: Es handelt sich um den eigentlichen Lachmuskel. Er zieht die Mundwinkel nach außen oben.
- 15, M. zygomaticus minor – kleiner Jochbeinmuskel: zieht die Oberlippen nach außen oben
Muskeln der Kopfschwarte – M. epicranius
M. epicranius kann unterteilt werden in den M. occipitofrontalis und den M. temporoparietalis. Die Muskelanteile liegen an der Schläfe, am Hinterhaupt und an der Stirn.
- 16, M. occipitofrontalis: Teilt sich auf in den vorderen Bauch (Stirn) und den Hinterhauptsbauch.
- 16a, Venter frontalis – Stirnmuskel: Der Stirnmuskel (Musculus frontalis) liegt großflächig auf der Stirn und hebt die Augenbrauen und die Stirnhaut. Die queren Stirnfalten werden durch ihn verursacht. Das Stirnrunzeln drückt z.B. Erstaunen aus.
- 16b, Venter occipitalis – Hinterhauptsmuskel: praktisch funktionslos
- 17, M. temporoparietalis: Heben der Ohren; Der Gesichtsmuskel liegt dem M. temporalis (ein Kaumuskel) auf.
Muskeln der Nasenöffnung
- 18, M. nasalis – Nasenmuskel: Verengung des Nasenloches
- 19, M. depressor septi nasi – Niederzieher der Nasenscheidewand: Der Muskel kann entgegen seines alten deutschen Namens die Nasenscheidewand nicht bewegen. Herabziehen der Nasenspitze
- 20, M. procerus: Als Hauptnasenrümpfer ist er Verursacher der Nasenfalten.
Muskulatur des äußeren Ohres
Die Muskulatur des äußeren Ohres gehört ebenfalls zu den Gesichtsmuskeln hat aber beim Menschen keine Bedeutung mehr. Weitere Einzelheiten einschließlich der kleinen inneren Muskeln des Ohres finden Sie im Beitrag Ohrmuskeln.
Literatur
- Atlas der Anatomie des Menschen – Sobotta – Urban und Fischer – 2 Bände – München, Jena 2000
- Operationsatlas Handchirurgie – Pechlaner – Thieme – Stuttgart 1998
- Anatomie des Menschen – Lehrbuch und Atlas – Rauber / Kopsch – Thieme – 4 Bände – 1987
- Anatomy of the Human Body – Henry Gray – Lea & Febiger